Effiziente Patientenzuweisung nicht nur bei Covid-19-Fällen
Bei der Notfallrettung zählt jede Minute. Weiß der Rettungssanitäter nach dem Unfall nicht den schnellsten Weg in die Notaufnahme, geht wertvolle Zeit verloren. Das gilt umso mehr im Katastrophenfall oder wenn in Zeiten steigender Infektionszahlen die Intensivstationen an ihre Belastungsgrenze geraten.
Sog. „Behandlungskapazitätennachweise“ lösen das System. Der sperrige Name bezeichnet High-Tech-Software, die die Informationslücke zwischen Einsatzkräften und Krankenhäusern schließt und Einsatzleitstellen Arbeit abnimmt: Über einen zentralen Datenspeicher wird der Rettungsdienst in Echtzeit informiert, welche Notaufnahmen und OPs wo aktuell verfügbar sind. Die Zuteilung erfolgt passgenau zum Verletzungsbild.
Nun führt auch Schleswig-Holstein ein solches System ein. Das Land selbst schuf die gesetzliche Grundlage. Die für das Rettungswesen zuständigen Kommunen, ihre Leitstellen und Krankenhäuser stießen das Projekt unter Federführung des Landkreistages in Kiel an.
Heuking Kühn Lüer Wojtek bereitete im Auftrag des Landkreistages Vergabeunterlagen und Vertrag für den EU-weiten Wettbewerb vor. Nach mehreren Verhandlungsrunden konnte das Vergabeverfahren erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.
Den Zuschlag erhielt das Angebot eines Marktneulings, einer Bietergemeinschaft zweier Mittelständler aus den angrenzenden Märkten der digitalen Dokumentations- bzw. der Einsatzleitsysteme. Nicht nur übertraf das Angebot die qualitativen Erwartungen der öffentlichen Auftraggeber. Auch preislich wurde das vorgesehene Budget deutlich unterschritten.
Heuking Team:
Dr. Martin Schellenberg (Federführung)
Dr. Hilka Frese (Vergabe- und Vertragsrecht)
Marc Philip Greitens, B.A., LL.B. (Vergabe- und Vertragsrecht)
Kristin Buddemeyer (Projektmanagement), alle Hamburg