ARD und ZDF kontrahieren mit IPTV-Plattformanbieter Zattoo
Dem Schweizerischen IPTV-Anbieter Zattoo ist es zum 1. April 2008 gelungen, sämtliche TV- und 10 Hörfunkprogramme von ARD und ZDF auf seiner Internet-Plattform zu integrieren. Zum Start verfügt Zattoo bereits über 290.000 registrierte Benutzer, die über die Plattform neben ARD und ZDF noch eine Vielzahl weiterer deutsch- und fremdsprachiger TV-Programme empfangen können. „IPTV” steht für „Internet Protocol Television” und ermöglicht Fernsehen über Internet. Internet-Nutzer können sich auf der Website von Zattoo anmelden und die Software herunterladen. Software und Dienst sind kostenlos – der erfolgreiche europaweit tätige IPTV-Anbieter finanziert sich durch kurze Werbeeinblendungen bei der Programmumschaltung.
Der Aufbau des Systems wird in der Bundesrepublik Deutschland durch Rechtsanwalt Michael Schmittmann, Heuking Kühn Lüer Wojtek, Düsseldorf, betreut. Die Vertragsverhandlungen auf Seiten von ARD und ZDF wurden durch Prof. Dr. Karola Wille (MDR) und Peter Weber (ZDF) geführt. Schmittmann gelang es auch, die durch verschiedene Verwertungsgesellschaften wie die GEMA vertretenen Rechteinhaber (Film- und Musikindustrie) zur Einwilligung zu bewegen. Medienrechtlich ist der Deal von Bedeutung, da ARD und ZDF erstmalig einen weiteren Vertriebsweg neben Kabel, Satellit und Terrestrik für ihre Programmverbreitung nutzen. Im Vergleich zu den privaten Anbietern ist das Vertragsverhältnis zwischen ARD/ZDF und Zattoo insofern bemerkenswert, als sich ARD und ZDF vor dem Privatsenderblock RTL und ProSiebenSat1 für diesen modernen Vertriebsweg entschieden haben.
Berater Zattoo:
Heuking Kühn Lüer Wojtek, Düsseldorf
Michael Schmittmann