Figurative Kunst
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Malerei von zwei grundlegenden malerischen Tendenzen geprägt: Figuration und Abstraktion, die lange Zeit parallel verliefen, bis die figurative Kunst in eine Krise nach dem Zweiten Weltkrieg geriet.
Mit dem Beginn der sechziger Jahre stellt sich der informellen Kunst die Wiederbelebung der gegenständlichen Malerei und Rückbesinnung auf die Figur entgegen. Eine starke Annährung der jungen Malergeneration an den deutschen Expressionismus ist sowohl stilistisch als auch thematisch zumindest implizit vorhanden. Expressiv figurative Gegenständlichkeit wird in der Sammlung HEUKING vertreten von Künstlern wie Markus Lüpertz, Jörg Immendorff bis hin zu jungen Tendenzen des Urban Art Künstlers El Bocho.

© bei Künstler
Foto: Achim Kukulies <br>
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Der in Berlin lebende Künstler El Bocho (*1978 in Frankfurt am Main) realisiert die meisten seiner Werke auf Hauswänden, wo er die im Studio vorbereiteten Bilder aufklebt. Oft handelt es sich um menschliche Figuren, deren Konturen er ausschneidet und die dadurch optisch eine enge Verbindung mit der sie umgebenden Fläche eingehen. Auch Schrift kommt hier zum Einsatz. El Bochos bevorzugtes Sujet sind großformatige Frauenporträts, die auch in Mischtechnik auf Leinwand in Galerien vorgestellt wurden. Das für die Sammlung erworbene Bild – eine "Zufallsbekanntschaft" Dr. Wolfgang Kühns aus Berlin – spricht mit seinen zittrigen Linien, die das Gesicht der jungen Frau konturieren, von einer inneren Fragilität. Sie ist geradezu eine moderne "femme fragile". Der grafische Stil und der Frauentyp selbst erinnern an die Alternativkultur der späten 1960er- und frühen 70er-Jahre, die heute wieder populär ist und die dem Bild eine nostalgische Note verleiht. (Thomas W. Kuhn, Aus: Sammlungskatalog 2011)

Insgesamt 38,5 x 26 x 36,6 cm, Auflage 980 <br>
© The Estate of Jörg Immendorff
Foto: Achim Kukulies <br>
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Jörg Immendorff (*1945 Bleckede † 2007 Düsseldorf) gehört gemeinsam mit Markus Lüpertz und Georg Baselitz zum Wegbereiter der Neuen Wilden oder Heftigen Malerei, die Anfang der 1980er Jahre nachhaltig die deutsche Kunstszene prägte. Er studiert zuerst an der Düsseldorfer Kunstakademie Bühnenbild und später freie Kunst bei Joseph Beuys. <br>
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Immendorffs Verehrung für seinen Lehrer hat sich in einem humorvollen Umgang mit diesem besonderen Verhältnis in seiner Kunst niedergeschlagen. Was für Joseph Beuys der Hase war, ist für Jörg Immendorff das Motiv des Affen, das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht. <br>
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Die zweiteilige Skulptur „Alter Ego - Das andere Ich“ beschäftigt sich mit der Bipolarität und Widersprüchlichkeit des Menschen. Auf dem Sockel seitlich steht der Text "Der Bildhauer im Maler ist sein bester Feind" und "Alter Ego" eingraviert. Ein deutlicher Hinweis auf die zwei Seiten im Künstler. Die beiden getrennten Skulpturhälften versinnbildlichen Immendorfs malerisches und bildhauerisches Wirken und lassen sich zur künstlerischen Einheit zusammenfügen.

Insgesamt 38,5 x 26 x 36,6 cm, Auflage 980 <br>
© The Estate of Jörg Immendorff
Foto: Achim Kukulies <br>
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Jörg Immendorff (*1945 Bleckede † 2007 Düsseldorf) gehört gemeinsam mit Markus Lüpertz und Georg Baselitz zum Wegbereiter der Neuen Wilden oder Heftigen Malerei, die Anfang der 1980er Jahre nachhaltig die deutsche Kunstszene prägte. Er studiert zuerst an der Düsseldorfer Kunstakademie Bühnenbild und später freie Kunst bei Joseph Beuys. <br>
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Immendorffs Verehrung für seinen Lehrer hat sich in einem humorvollen Umgang mit diesem besonderen Verhältnis in seiner Kunst niedergeschlagen. Was für Joseph Beuys der Hase war, ist für Jörg Immendorff das Motiv des Affen, das sich wie ein roter Faden durch sein Werk zieht. <br>
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Die zweiteilige Skulptur „Alter Ego - Das andere Ich“ beschäftigt sich mit der Bipolarität und Widersprüchlichkeit des Menschen. Auf dem Sockel seitlich steht der Text "Der Bildhauer im Maler ist sein bester Feind" und "Alter Ego" eingraviert. Ein deutlicher Hinweis auf die zwei Seiten im Künstler. Die beiden getrennten Skulpturhälften versinnbildlichen Immendorfs malerisches und bildhauerisches Wirken und lassen sich zur künstlerischen Einheit zusammenfügen.
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H 78 cm, T 40 cm B 35 cm, Edition 6 / 6 <br>
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Achim Kukulies <br>
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Markus Lüpertz (*1941 Reichenberg) zählt zu den herausragenden deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Werke zwischen Figuration und Abstraktion werden dem Neoimpressionismus zugeschrieben. <br>
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Eine der prominentesten Erwerbungen der Sammlung Heuking Kühn Lüer Wojtek der letzten Jahre ist die monumentale Büste „Jason - Anführer der Argonauten“. Jason, der rechtmäßige Thronnachfolger von Thesalien, wird von Pelias, dem Sohn des Poseidons, aufgefordert, das berühmte Goldene Vlies in seine Heimat zu bringen, bevor man ihn zum König ernennt. Wohlwissend ob der äußerst geringen Chance lebend zurückzukehren, stellt sich Jason dieser kaum zu bewältigenden Aufgabe. <br>
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Nach antikem Vorbild bemalt Lüpertz die Bronze und stellt den Helden Jason mit dem prägnanten Antlitz dar. Der hoch konzentrierte, eindringliche Blick, verrät Jasons Entschlossenheit und jugendlichen Tatendrang das goldene Vlies, das seinen Besitzer unbesiegbar macht, um jeden Preis zu erlangen.
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H 78 cm, T 40 cm B 35 cm, Edition 6 / 6 <br>
© VG Bild-Kunst, Bonn
Foto: Achim Kukulies <br>
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Markus Lüpertz (*1941 Reichenberg) zählt zu den herausragenden deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Werke zwischen Figuration und Abstraktion werden dem Neoimpressionismus zugeschrieben. <br>
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Eine der prominentesten Erwerbungen der Sammlung Heuking Kühn Lüer Wojtek der letzten Jahre ist die monumentale Büste „Jason - Anführer der Argonauten“. Jason, der rechtmäßige Thronnachfolger von Thesalien, wird von Pelias, dem Sohn des Poseidons, aufgefordert, das berühmte Goldene Vlies in seine Heimat zu bringen, bevor man ihn zum König ernennt. Wohlwissend ob der äußerst geringen Chance lebend zurückzukehren, stellt sich Jason dieser kaum zu bewältigenden Aufgabe. <br>
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Nach antikem Vorbild bemalt Lüpertz die Bronze und stellt den Helden Jason mit dem prägnanten Antlitz dar. Der hoch konzentrierte, eindringliche Blick, verrät Jasons Entschlossenheit und jugendlichen Tatendrang das goldene Vlies, das seinen Besitzer unbesiegbar macht, um jeden Preis zu erlangen.
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© bei Künstler
Foto: Achim Kukulies <br>
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Susanne Kamps (*1967 in Münster) hat von 1996 bis 2001 an der Kunstakademie in Münster Malerei studiert. Sie setzt sich in ihren Werken mit der Geschichte der Moderne auseinander.<br>
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Der ovale Tisch bildet das Zentrum des Bildes „Bambus-Tryptichon“. Der Hintergrund besteht aus zarten Farben mit arabesken Elementen. Die Komposition ist seitlich von Bambusstäben vor schwarzem Hintergrund umsäumt. Die Künstlerin greift sowohl farbig als auch motivisch auf Matisse zurück. Wie bei ihrem Vorbild ist die Farbe reines Gestaltungsmittel des autonomen Bildraums. Gegenständliche Motive sind flächig in perspektivischer Verkürzung gehalten, so dass eine dekorative Wirkung das ganze Bild beherrscht.