06.07.2006Pressemeldungen

Privatdozent Dr. habil. Ulf R. Siebel, Rechtsanwalt und Partner von Heuking Kühn Lüer Wojtek, erhält das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Der Hessische Minister der Justiz Jürgen Banzer überreicht im Rahmen eines Empfangs in der Hessischen Staatskanzlei am 6. Juli 2006 den Orden und die Urkunde dieser hohen Auszeichnung

Siebel hatte 1994 das Verdienstkreuz erster Klasse und 1998 das Verdienstkreuz am Bande erhalten, und wurde 1982 Officier de l'Ordre National du Mérite der Republik Frankreich. Ausgezeichnet wird Siebel (83) nicht zuletzt wegen seines maßgeblichen Engagements in der Entwicklungshilfe. Siebels Interesse an auswärtigen Angelegenheiten zeigte sich schon, als er in der Jugendgruppe des Reichskolonialbundes Kisuaheli lernte und sich eingehend mit der Kolonialgeschichte befasste. Der Schwerpunkt seiner Interessen war und blieb Afrika – ihm durch seine vielen Reisen seit 1942 sehr gut bekannt. Mit 18 Jahren zum Leutnant befördert, wurde er im Frühjahr 1942 zum Deutschen Afrikakorps versetzt. Am 1. Mai 1943 landete Siebel als amerikanischer Kriegsgefangener in New York; er blieb fast drei Jahre im Lager Trinidad Colorado als Verbindungsoffizier zum US Lagerkommandanten, mit dessen Unterstützung eine Lagerhochschule erfolgreich eingerichtet wurde. Siebel hat dort vier Semester Jura und Altamerikanistik studiert und kehrte im März 1946 nach Düsseldorf zurück. Es folgten die juristischen Staatsexamina, als Gerichtsreferendar war Siebel einige Monate an der Law School der Londoner Law Society.

 

Nach dem zweiten Staatsexamen trat er 1950 in die Düsseldorfer Rheinisch-Westfälische Bank – später wieder Deustche Bank – ein. Seine Laufbahn wurde 1952 durch schwere Polio unterbrochen, die ihn in den Rollstuhl zwang. Nach zwei Jahren intensiver Rehabilitation konnte Siebel seine Arbeit teilweise wieder aufnehmen. 1958 holte ihn H. J. Abs nach Frankfurt als Direktor der Zentrale Sekretariat Ausland. Sein Zuständigkeitsbereich umfasste die Verwaltungen der Auslandsbeteiligungen der Bank und teilweise der Auslandsvertretungen, große Auslandskredite, Projektfinanzierungen und zusammen mit dem Sekretariat Inland auch Auslandsanleihen sowie Fragen der Entwicklungshilfe. Das führte ihn in viele Länder der Welt. Siebel ist seit Jahren zweiter Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungspolitik der deutschen Wirtschaft. Eingehend befasste sich Siebel mit den Problemen von Auslandsinvestitionen und deren Schutz in Zusammenarbeit mit dem BWM und übernahm als Nachfolger von Abs den Vorsitz der inzwischen umbenannten Gesellschaft zur Förderung von Auslandsinvestitionen, deren Ehrenpräsident er seit einigen Jahren ist. Er hat weitere Ehrenämter bekleidet, zum Beispiel im Außenwirtschaftsausschuss der IHK Frnakfurt und den Zulassungsgremiender Frankfurter Wertpapierbörse. Im Übrigen ist er Mitglied beziehungsweise Ehrenmitglied einiger Aufsichts- und Beiräte.

 

In der juristischen Fachliteratur ist Siebel durch Veröffentlichungen, Bücher, Buchbeiträge und Artikel aus dem Gebiet des internationalen Wirtschaftsrechts bekannt geworden.

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